Entwicklungshilfe
05.06.2022, 08:44 Uhr
KI schafft Transparenz
Ein Team von KI-Experten um Stefan Feuerriegel, Leiter des Institute of Artificial Intelligence in Management der LMU, sorgt für Durchblick in der globalen Entwicklungshilfe.

Prof. Dr. Stefan Feuerriegel ist Leiter des Institute of Artificial Intelligence an der LMU.
(Quelle: www.lmu.de)
Die Forscher haben ein System Künstlicher Intelligenz entwickelt, das Entwicklungshilfe-Projekte umfassender kategorisiert, als es bislang möglich war, und deren Monitoring verbessert.
»Mithilfe unseres Rahmenwerks ist es möglich, Projekte der globalen Entwicklungshilfe unter verschiedenen, bislang auch nicht berücksichtigten Gesichtspunkten wie zum Beispiel Klimaschutz zu beobachten. Dadurch können wir regionale und zeitliche Unterschiede identifizieren und auf Lücken hinweisen«, sagt Stefan Feuerriegel. »Unser Ansatz kann Institutionen der Entwicklungshilfe dabei unterstützen, evidenzbasierte Entscheidungen im Sinne der von den UN beschlossenen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu treffen.«
Das LMU-Team hat mit seinem KI-Ansatz 3,2 Millionen Projekte der Entwicklungshilfe erfasst, die zwischen den Jahren 2000 und 2019 durchgeführt wurden. Im Rahmen dieser Projekte wurden insgesamt 2,8 Billionen US Dollar investiert. Die Projekte wurden mithilfe von KI in verschiedene thematische Gruppen kategorisiert. »Diese feine Unterteilung zeigt nun zum ersten Mal, dass etwa in den Themenbereichen Treibhausgasemissionen und Müttergesundheit hoher Forschungsbedarf besteht«, sagt Stefan Feuerriegel. Aber auch regional lässt sich nun aufzeigen, wo bestimmte Aspekte bislang vernachlässigt wurden.