KI-Sprachmodelle
19.02.2023, 16:39 Uhr
Voraussetzungen für KI-Anwendungen in Deutschland
Auch in Deutschland und Europa wollen Unternehmen mit neuen und intelligenten KI-Anwendungen auf den Markt. Doch die nötigen Open-Source-Modelle, Trainingsdaten und ausreichende Recheninfrastrukturen fehlen hierzulande.
Welche Voraussetzungen es braucht, um Deutschland zum Technologie-Vorreiter zu machen, errechnet die Machbarkeitsstudie »Große KI-Modelle für Deutschland«. Eine entsprechende Studie hat die Initiative Large European AI Models (LEAM) vor kurzem präsentiert.
Mehr als 80 Prozent der darin befragten Experten raten zum Aufbau eines KI-Ökosystems sowie der Entwicklung von KI-Grundlagenmodellen auf Basis europäischer Werte. Aktuell stammen KI-Grundlagenmodelle, die Unternehmen zur Entwicklung von KI-Anwendungen benötigen, zum Großteil aus den USA und China. Dies stellt europäische Unternehmen vor große Herausforderungen, weil beispielsweise der Zugriff auf proprietäre Dienste erschwert ist und die Daten nicht DSGVO-konform verarbeitet werden. »Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Abhängigkeiten zu verringern, benötigt Deutschland eigene KI-Grundlagenmodelle«, sagt Andreas Weiss, Leiter Digitale Geschäftsmodelle bei eco – Verband der Internetwirtschaft. Dazu legt die Studie der LEAM-Initiative nun ein Konzept zum Aufbau einer dedizierten KI-Supercomputing-Infrastruktur vor.
Aktuell setzen 71 Prozent der hiesigen KI-Unternehmen den Fokus auf große Sprachmodelle. Auch multimodale KI-Modelle (38 Prozent) und KI-Modelle zur Berechnung von Geschäfts- und Fertigungsprozessen (34 Prozent) sind für die Wirtschaft relevant. KI-Grundlagenmodelle bringen die nächste Entwicklung in der Erfolgsgeschichte der künstlichen Intelligenz. Rund zwei Drittel der deutschen KI-Unternehmen arbeiten bereits mit KI-Grundlagenmodellen. »In den nächsten Jahren werden noch performantere Modelle auf den Markt kommen, die mit größeren Datensätzen trainiert werden«, so Weiss.