IT-Security 03.09.2022, 11:23 Uhr

Videokonferenzen erleichtern Flood-Attacken

Videokonferenzsysteme arbeiten mit dem Real Time Protocol (RTP). RTP basiert auf dem User Datagram Protocol (UDP), einem Protokoll, das weder eine garantierte Zustellung von Paketen noch einen Mechanismus zur Behandlung von Paketen außerhalb der Reihenfolge bietet.
Michael Gießelbach ist Regional Director DACH bei Radware.
(Quelle: www.radware.com)
UDP ist ein verbindungsloses Protokoll, das in IP-Pakete eingebettete Datagramme zur Kommunikation verwendet, ohne dass eine Sitzung zwischen zwei Geräten aufgebaut werden muss. Mit anderen Worten, es erfordert kein Handshake-Verfahren. Dies ermöglicht zwar einen Datenverkehr mit geringerem Overhead, macht UDP aber auch anfälliger für Missbrauch und eine Vielzahl von Flutangriffen, einschließlich UDP-Flood-Angriffen.
»Mit einfachen Lösungen gegen DDoS-Angriffe wird man solcher Attacken nicht Herr«, warnt Michael Gießelbach, Regional Director DACH bei Radware. »Um diese Angriffe zu bekämpfen, müssen in der DDoS-Engine spezielle Tools zur Erkennung und Entschärfung von UDP-Floods implementiert werden. Nur so kann man sicherstellen, dass ein UDP-Flood-Angriff keine Auswirkungen auf den Videokonferenz-Dienst hat.«
Bei einem UDP-Flood-Angriff wird keine spezifische Schwachstelle ausgenutzt. Stattdessen wird einfach das normale Verhalten missbraucht, und zwar in einem Ausmaß, das zu einer Überlastung des Zielnetzes führt. Dabei wird eine große Anzahl von UDP-Datagrammen von meist gefälschten IP-Adressen an zufällige Ports auf einem Zielserver gesendet.




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